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Der Klostergarten

Viele Klöster besitzen einen Kräutergarten, den sie auch der Öffentlichkeit zugänglich machen. Wer die Möglichkeit hat, einen solchen Klostergarten zu besuchen, der sollte sie unbedingt nutzen. Die Schönheit der Anlage und die Auswahl der Pflanzen begeistern nicht nur Hobbygärtner. Mönche und Nonnen beschäftigen sich schon seit ewigen Zeiten mit Kräutern und deren Heilwirkung. Schließlich waren sie in frühen Jahrhunderten oft die Einzigen, die sich um Kranke und Verletzte kümmern konnten. Während dieses Wissen mit dem Aufkommen der Schulmedizin etwas in Vergessenheit zu geraten drohte, erlebt die Kräuterkunde inzwischen einen neuen Aufschwung. Zum Glück gibt es in vielen Klöstern noch Aufzeichnungen über die Verwendung der Heilkräuter und den Aufbau der historischen Gärten.

Der ideale Klostergarten wird meist in einer symmetrischen Form angelegt. Oft werden dabei rechteckige Beete mit Buchsbaumeinfassung bevorzugt. Der Buchs dient nicht nur als schmückende Begrenzung, sondern soll im Frühjahr vor allem Schutz vor kalten Frostnächten für die jungen Pflanzen gewähren. Man kennt aber auch Anlagen in runder Form, deren Beete wie Tortenstücke erscheinen. In der Mitte eines solchen Rondells befindet sich meist ein Brunnen. Die Wege werden oftmals mit Kies oder ähnlichen Materialien bestreut.

Weil ein Klostergarten meist zum Heilpflanzenanbau diente, um die Klöster mit dringend benötigten Arzneipflanzen zu versorgen, erscheint die Auswahl der Pflanzen auf den ersten Blick erst einmal verwunderlich. Viele der Kräuter werden heute als Küchengewürze genutzt. Dazu gehört beispielsweise die Petersilie. Sie wurde früher wegen ihrer entwässernden Wirkung geschätzt. Außerdem regt sie die Nierentätigkeit und die Verdauung an. So geht es übrigens vielen Kräutern. Gäbe es das Wissen aus den Klostergärten nicht, dann würden sicher auch Kresse, Basilikum, Estragon und Co nur noch als Gewürze verwendet. Auch Bohnenkraut, Thymian, Salbei und Lavendel haben heilende und gesundheitsfördernde Wirkungen. Wermut ist vielen heutzutage nur noch als Getränk bekannt. Doch dieses Kraut hat hervorragende Heilkräfte und diente früher zur Stärkung des Immunsystems und des Magen-Darm-Bereichs. Manche Pflanze wäre vielleicht sogar ganz in Vergessenheit geraten. Beinwell ist ein gutes Beispiel dafür. Kaum jemand, der sich nicht intensiv mit Kräutern beschäftigt, kennt diese wichtige Heilpflanze heutzutage noch von Angesicht. Dabei ist ihre Wirkung bei Prellungen, Verstauchungen und ähnlichen Verletzungen unübertrefflich. Doch zum Glück gibt es die Klostergärten und ihre Aufzeichnungen. In den letzten Jahren sind auch verschiedene Bücher zu diesem Thema erscheinen. Mit deren Hilfe kann man, auch wenn man kein Kloster in der Nähe hat, noch viel von dem alten Wissen erlernen.