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Der Schrebergarten

Mit einer Größe von wenigen hundert Quadratmetern sind die Ausmaße eines Schrebergartens, auch Kleingarten genannt, eher bescheiden. Doch gerade diese Übersichtlichkeit erscheint vielen Hobbygärtnern reizvoll. Es bleibt noch genug Freizeit, um die Früchte der Gartenarbeit auch genießen zu können und ein Wochenende in der Hängematte zwischen zwei Apfelbäumen zu verbringen. Schon längst ist der Schrebergarten nicht mehr nur Anbaufläche für preiswertes Obst und Gemüse oder Heimat diverser Hühner, Kaninchen, Bienen und Gartenzwerge. Als grüne Oase wird er gerade von Großstädtern immer mehr zur aktiven Freizeitgestaltung und als sicherer Ort zum Spielen für die Kleinsten genutzt.

Ein neuer Trend, der vielleicht gar nicht so neu ist - denn so oder ähnlich fing alles einmal an: In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Leipzig unter Leitung des Lehrers Ernst Innozenz Hauschild ein Stück Land für Kinder zum Spielen und Turnen unter pädagogischer Aufsicht hergerichtet. Kleine Gärtchen für erste Erfahrungen mit Schaufel und Gießkanne folgten. Bald tummelten sich hier jedoch nicht nur die Kinder, sondern auch deren Familien. Einer der ersten Gartenvereine entstand, für welchen der Arzt und Pädagoge Moritz Schreber als Namensgeber auserwählt wurde. Dem Beispiel des "Schrebervereins" folgten bald unzählige weitere Menschen in vielen Städten.

Meist hat der Schrebergarten einen ebenso einfachen wie praktischen Aufbau. Ein gerader Hauptweg teilt das Gelände in der Mitte. Aus der Anordnung der Nebenwege ergeben sich die Beete. Hier wächst alles, was dem Eigentümer schön und nützlich erscheint: Obstbäume, Beerensträucher, Gemüse, Kräuter, aber auch Rosen, Stauden und Sommerblumen. Der Hauptweg führt oft direkt auf die sogenannte Gartenlaube zu, ein kleines Haus, welches je nach Größe und Ausstattung zum Aufbewahren der Gartengeräte, als Stall für Kleintiere oder für den Wochenendaufenthalt der Familie geeignet ist. Auch eine Terrasse als Sitzplatz, oft sogar mit fest installiertem Grillbereich versehen, fehlt in kaum einem der kleinen, privaten Paradiese. Eine Pergola mit rankenden Gewächsen kann Sichtschutz gewähren und diesen Bereich zum übrigen Garten abgrenzen. Den selben Zweck erfüllt eine Hecke aus dekorativen Gehölzen mit dichtem Laub. Rasenflächen dienen dem Spiel und der Erholung. Der Komposthaufen befindet sich an einer abgelegenen Stelle im Randbereich des Gartens. Hier werden zur Kompostierung geeignete Gartenabfälle gelagert. Sie verrotten im Laufe der Zeit zu wertvollem Humus, welcher dann als nahrhafte Pflanzenerde wieder auf die Beete gebracht wird. Dieser und viele andere spannende Kreisläufe der Natur machen den Schrebergarten zum "Grünen Klassenzimmer". Naturkundeunterricht in seiner schönsten Form findet hier, ganz im Sinne der ursprünglichen Idee, nebenbei statt.